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Händewaschen mit oder ohne Warmwasser? Energiesparen ohne grossen Aufwand.

Autorenbild: Heinz SaschaHeinz Sascha
 

Wasserhahn auf- Hände benetzen- einseifen- abwaschen- Wasserhahn zu.

Das normale Vorgehen beim Händewaschen sollte in etwa so aussehen. Doch muss das Wasser dabei warm sein?


Energiesparen; Energieberatung, EHS-Seeland; Bauphysik; GEAK

Um diese Frage zu beantworten, wird zuerst ein kleiner Exkurs in die Gebäudetechnik gemacht. Dabei wird die Thematik des Mischverhaltens von Warm- und Kaltwasser durch die Armatur, die Ausstosszeiten von der Armatur und den Energiebedarf, der für die Aufbereitung des Warmwassers benötigt wird, aufgegriffen.

 

Für die Entnahmestelle z. B im Badbereich wird eine einfache Mischarmatur (Mischer) angenommen. Mit dem Hebel kann auf bequeme und einfache Weise die Temperatur eingestellt werden. Ist der Hebel ganz auf links gestellt, wird 100% Warmwasser bezogen. Ist der Wasserhahnhebel ganz rechts eingestellt, wird 100% Kaltwasser bezogen. Ist der Hebel jedoch mittig eingestellt, fliessen zu gleichen Teilen Warm- wie auch Kaltwasser (50%-50%).

 

Die Ausstosszeiten sind relativ einfach erklärt. Das ist die Zeit, in dem Warmwasser nach dem Öffnen, aus dem Wasserhahn fliessen muss. Die Bedingung hierfür ist, dass der Wasserhahn voll geöffnet und ganz auf warm eingestellt ist. Für Gebäude mit einer Warmhaltung (Heiz-Band, Zirkulationsleitung) beträgt die Ausstosszeit 7 Sekunden, bei Gebäuden ohne Warmhaltung 10 Sekunden. Für unser Beispiel gehen wir von einem Gebäude ohne Warmhaltung aus. Dies entspricht in etwa dem Standard eines älteren Wohngebäudes (1980-1990).

 

Um die Aufbereitung etwas verständlicher zu gestalten, werden hierzu Analogien verwendet. Das hier aufgeführte Beispiel ist rein rechnerisch zu betrachten:

Um einen Liter Wasser von 10°C auf 60°C zu erhitzen, werden 58 Watt an Energie benötigt. Das entspricht rund einer Espressotasse an Heizöl.

 

Werden nun diese Schlüsse miteinander verbunden, lässt sich eruieren, wieviel Energie beim Händewaschen verbraucht wird. Hierzu starten wir wieder beim Mischer.


Auf welche Position soll der Hebel fürs Händewaschen eingestellt werden?


Eine beliebte Position des Hebels ist in der Mitte. Diese Position hat einen ästhetischen wie auch komfortablen Hintergrund. Aus ästhetischer Sicht sieht der Mischer besser aus, wirkt aufgeräumter und macht einfach einen besseren Eindruck. Beim Komfort sind die angenehmen warmen Hände im Vordergrund. Doch hier stellt sich die Frage, ob beim Händewaschen wirklich Warmwasser benötigt wird oder ob das Verlangen nur psychologischer Natur ist.

 

Die Dauer eines durchschnittlichen Händewaschens variiert sehr stark. Um ein einfaches Rechenbeispiel zu veranschaulichen, wird eine Dauer von 10 Sekunden angenommen. Mit einer neueren Armatur wird bereits Wasser mittels wassersparendem Einsatz erzielt. Dennoch werden je nach Modell des Hahns 5-8 Liter Wasser pro Minute benötigt. Das heisst, bei 1 Händewaschgang werden 0.8 bis 1.3 Liter Wasser benötigt. Also ungefähr einen Liter pro Händewaschen. Ist der Hebel nun mittig eingestellt, bedeutet das, dass 0.5 Liter kaltes sowie 0.5 Liter warmes Wasser benötigt wird. Die Ausstosszeit verdoppelt sich nun bei gleichbleibender Wassermenge in der Mittelposition.


Unter dem Strich beduetet dies, dass kein warmes Wasser auf die Hände kommt. Das 50-60°C warme Brauchwarmwasser, welches nun in den Leitungen liegt wird wieder abgekühlt ohne gebraucht zu werden. Dies verursacht unnötig hohe Kosten die leicht verhindert werden könnten.

 

Fazit in Kürze:

Wasserhahn nach rechts in kalter Position, spart euch am Ende des Jahres unnötig hohe Energiekosten!


Tipp:

  • Nicht nur beim Händewaschen sollte auf die Position des Hebels geachtet werden.

  • Zusätzliches Dämmen der Warmwasserleitungen ist zu empfehlen.

  • Einbau von Thermosiphon am Boiler verringert die automatische Entladung des Boilers.

  • Nur Warmwasser beziehen, wenn dieses auch wirklich gebraucht wird.


 
 
 

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